Da für einen staatlich anerkannten Freiwilligendienst eine festgelegte Anzahl an Seminartagen (im Rahmen des Freiwilligendienstes) vom BMZ vorgeschrieben ist (25 Seminartage), findet für mich, bevor es zur Ausreise kommt, ein 10-tägiges Vorbereitungsseminar in Brandenburg statt. An diesem nehmen Freiwillige teil, die mit nach Togo reisen. Das Vorbereitungsseminar wird in der Regel von ehemaligen Freiwilligen geleitet. Vor Ort in Togo finden Begleitseminare sowie ein Abschlussseminar statt. Nach der Heimreise findet in Deutschland noch ein abschließendes Nachbereitungsseminar statt. Doch nun zum eigentlichen Projekt:
Ich nehme an einem dem Bildungsbereich zuzuordnenden Projekt an einer staatlichen Schule in Kpalimé (im Westen Togos, Grenzregion zu Ghana) „CEG Kpodzi“ als Assistenzlehrer der naturwissenschaftlichen Fächer (Biologie, Chemie, Mathematik, Physik) teil. Unterrichtet wird in der Amtssprache Französisch in Klassen, die für deutsche Verhältnisse als „überfüllt“ gelten. Das bedeutet, dass es normal ist, wenn ein Lehrer bis zu 90 Kinder in einer Klasse unterrichtet. Daraus resultiert eine mangelhafte Individualbetreuung der Schülerinnen und Schüler, die zum Durchfallen bei Prüfungen und Abbruch der Schullaufbahn führen kann. Demnach lautet das Ziel meiner Einsatzstelle, „die Entwicklung und das Bildungsniveau der lokalen Bevölkerung nachhaltig zu fördern und positive Effekte für die gesamte Region zu erreichen“.
Meine Hauptaufgabe ist es, die ansässigen Lehrkräfte bei ihrem Unterricht zu unterstützen. Zudem ist es die Aufgabe eines Freiwilligen, den Schülerinnen und Schülern sowohl bei der Nachbereitung des Unterrichts als auch bei der Besprechung und Korrektur von Hausaufgaben und Lernerfolgskontrollen zu helfen, um ihnen die Möglichkeit zu geben sich zu verbessern.
Des Weiteren werden vor Ort Freizeitangebote für Schülerinnen und Schüler von den Freiwilligen organisiert, wie Nachhilfe in den angesprochenen Fächern sowie bei Interesse Sport- und Deutschkurse.
| Klassenstufe | Jüngste Schüler (in Jahren) | Älteste Schüler (in Jahren) |
| 6ème | 10 | 18 |
| 5ème | 11 | 18 |
| 4ème | 13 | 18 |
| 3ème | 14 | 20 |
Die Klassenstufe „6ème“ entspricht im deutschen Schulsystem der sechsten Klasse. Bis zu dieser Klassenstufe herrscht in Togo die Schulpflicht, weshalb in dieser Klasse die ersten Abschlussprüfungen geschrieben werden. Generell werden am Ende jedes Schuljahres Prüfungen geschrieben, die darüber entscheiden, ob der Schüler versetzt wird. Die zahlenmäßig niedrigeren Klassenstufen wie „5ème“ usw. entsprechen anders als im deutschen Schulsystem den Mittelstufenklassen 6.- 9. Klasse. Das bedeutet, die „3ème classe“ entspricht der neunten Klasse in Deutschland und ist die letzte Klasse vor dem „lycée“, dem Gymnasium, welches weniger Schülerinnen und Schüler besuchen als vergleichsweise in Deutschland auf das Gymnasium gehen.
Auf die Einsatzstelle des CEG (Collège d’enseignement général) Kpodzi in Kpalimé sind insgesamt 4 Freiwilligenposten ausgeschrieben. Jeweils 2 Stellen für den Assistenzlehrer in Naturwissenschaften und jeweils 2 Stellen für den Assistenzlehrer im Fach Englisch. Zudem begleiten uns weitere Freiwillige (wenn alle ausgeschriebenen Stellen besetzt werden können), die in der gleichen Stadt (Kpalimé) ihren Freiwilligendienst verbringen, jedoch in anderen Einrichtungen arbeiten, wie in einem Waisenhaus, einer Gesundheitsstation, einem Lernzentrum für Kinder mit Behinderung, einer (mobilen) Bibliothek und einem Zentrum für Bürokommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Freiwilligendienst dauert 12 Monate. Laut ehemaligen Freiwilligen liegt die Eingewöhnungszeit (eingewöhnen an Klima, Lebensweise, Lebensbedingungen Kultur, Sprache, Menschen, Land, Essen) meist zwischen 2 bis 4 Monaten, weshalb ein FSJ für 6 Monate wenig Sinn machen würde. Daher wird im Ausland selten ein Freiwilligendienst von einem halben Jahr angeboten.
Während des Freiwilligenjahres steht mir (genauso wie allen anderen Freiwilligen der ijgd in Afrika) eine Ansprechperson des ijgd Büros zur Verfügung.